Bild 13 – Wellen
Als ich diese Woche ins Atelier kam, stand dort auf einer Staffelei noch das angefangene Bild vom Fotoshooting.
Ich habe mich berufen gefühlt, die Leinwand zu nutzen
und die begonnenen Spuren als Anlass zu nehmen, ins kreative Tun damit zu kommen.
Ich sah in den Bewegungen und Spuren ein Motiv vor meinem inneren Auge.
Und mit dieser Inspiration habe ich losgelegt.
Spannend wurde es in dieser Woche im letzten Teil der Arbeit an dem Bild.
Das zu Ende bringen des Bildes wurde zu einem inneren Kampf mit mir selbst.
Ich wollte die Arbeit gern ruhen lassen und das Bild beenden.
Aber kleine Details bewegten mich immer wieder, noch einmal Veränderungen vorzunehmen.
Ich konnte mich nicht richtig von der Arbeit trennen,
da ich das Bild immer wieder für noch nicht gut genug hielt.
Ich konnte nicht loslassen und fand immer wieder,
sicherlich auch begründet,
ein „ABER…“ und veränderte Dinge in dem Bild.
Hier musste ich, wie so oft auch in meinem Leben, wieder mal lernen loszulassen.
Ich malte die ganze Woche an dem Bild
und begreife jetzt dabei, wie schwer es manchmal ist, den Prozess zu akzeptieren:
Im Prozess auch loslassen zu müssen…
Spüren zu können, wann etwas genug und gut ist…
Dinge frei geben zu müssen… den Dingen Freiheit schenken…
Die Dinge auf freien Fuße zu setzen…
Um dann Platz zu haben für etwas Neues.
Um Raum zu schaffen, wieder etwas Neues und Anderes ins Leben zu lassen.
Um den Dingen ihren eigenen Lauf nehmen zu lassen.
Das ist auch Empfangen, schöpferisch sein und Hingabe im Tun.
Und ist ein sehr wichtiger Teil eines lebendigen Prozesses.
Es ist erstaunlich, wie sehr auch das Motiv zu diesem Thema passt:
Die Wellen die Kommen und Gehen.
Sie bringen etwas und nehmen Dinge wieder mit sich.
Sie sind in Bewegung zwischen Herbei und Zurücknahme.
Wellen sind weiblich. Sie gehören zum weiblichen Prinzip:
Wasser, Mond, Hingabe und Entspannung.
Sicherlich ist das Bild diese Woche immer noch nicht perfekt
und entspricht nicht ganz meinen Erwartungen und Anforderungen.
Aber es ist ein Bild diese Woche entstanden,
womit ich dankbar sein möchte.
KMS